Feste feiern, wenn sie fallen. Fundis zur Hölle jagen!

Aufruf zu Protesten gegen den ‚1000-Kreuze-Marsch‘

Sie geben einfach keine Ruhe, auch nicht in diesem Jahr…
Nachdem der für Mitte März geplante „Marsch-fürs-Leben“ coronabedingt abgesagt wurde, wollen die Abtreibungsgegner*innen ihren Antifeminismus relativ kurzfristig doch noch auf die Straße tragen.
Lasst uns gemeinsam deren 1000 Kreuze Marsch versauen!
 
Diesen Samstag stolzieren wiedermal christliche Fundamentlist*innen, Faschist*innen und Burschenschaftler selbstbewusst durch die Münsteraner Innenstadt.
Dieser ekelhafte Haufen hetzt nicht nur gegen das Selbstbestimmungsrecht schwangerer Menschen. Queere Identitäten werden kategorisch abgelehnt, sie verachten jede Form des Begehrens abseits der heterosexuellen Zweierbeziehung und verbreiten reaktionäre Vorstellungen von Geschlecht, Sexualität und Familienleben. Damit stehen sie Seite an Seite mit dem menschenverachtenden Antifeminismus des rechten Kulturkampfes und machen sich zum Akteur des neurechten Hegemonieprojektes.

Die Existenz dieses Phänomens lässt sich dabei ursächlich nicht nur ideologisch erklären, sondern muss mitunter als regressiver Auswurf der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft verstanden werden. So zutiefst unvernünftig, wie diese Gesellschaft strukturiert ist, so viel Leid produziert sie tagtäglich. Unser aller Alltag ist nicht realisierbar ohne die systematische Ausbeutung der reproduktiven Tätigkeiten von Frauen*. So seltsam es heutzutage klingt: Als „Mütter“ sind die schwangeren Personen direkt verantwortlich für die Reproduktion der Ware Arbeitskraft; ein Faktor, der nicht einfach unter den Tisch gekehrt werden kann – und sich, neben der ideologischen Begründung, auch in entsprechenden Gesetzen äußert.
Der seit 1995 aktive Paragraf 218 StGB kriminalisiert Schwangerschaftsabbrüche, verkompliziert/verunmöglicht die öffentliche Aufklärung von Ärzt*innen und stellt somit die Schnittstelle von Staat, Nation und Kapital mit den Antifeminist*innen dar. Das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung fordert dabei richtigerweise: „Schwangerschaftsabbrüche sind Teil der medizinischen Grundversorgung und müssen außerhalb des Strafgesetzbuches geregelt werden. Durch die bestehende Kriminalisierung mit Beratungspflicht und Wartezeit werden ungewollt Schwangere bevormundet und ihnen wird das Recht auf die körperliche und sexuelle Selbstbestimmung genommen.” [1]
So sehr wir diese Forderung unterstützen, so sehr sind wir uns darüber im Klaren, dass man die Überwindung der Verhältnisse selbst in die Hand nehmen muss. Es muss deutlich gemacht werden, dass es um mehr als das Verhindern eines reaktionären Aufmarsches geht, dass auch der Feminismus nicht nicht ohne eine Umwälzung der gesamtgesellschaftlichen Verhältnisse realisierbar ist.
In der Konsequenz werden wir diesen Schweinen nicht die Straße überlassen. Trotz aller Kurzfristigkeit – rufen wir dazu auf, den Marsch kritisch zu begleiten, dezentrale Aktionen zu starten und sich den Fundis – unter den gegebenen Umständen – in den Weg zu stellen.
Organisiert euch, kommt mit euren Friends – Seid entschlossen, mutig und kreativ!
ABOLISH §218 StGB.
NEVER LET THE FUNDIS HAVE THE STREETS.
FIGHTING FOR FEMINISM.

[1] https://www.sexuelle-selbstbestimmung .de/15923/pressemitteilung-25-jahre-reformierter-paragraf-218-zeit-fuer-die-streichung-aus-dem-strafgesetzbuch/