Den 1.000-Kreuze-Marsch 2021 in Münster blockieren – für das Recht auf körperliche Selbstbestimmung und legale sowie sichere Schwangerschaftsabbrüche!

Donnerstag, 21.10.21, 19 Uhr

– Mobi-Vortrag zum 1.000-Kreuze-Marsch, danach Input zu Antirepression & EA, Leo Kneipe Münster

Freitag, 22.10.21, 20-22 Uhr

– Cornern gegen Cullen – Antifeminismus in Münster entlarven! Hafen Münster, Ecke Dortmunder Str. / Hafenweg

Samstag, 23.10.21, ab 12 Uhr

– ab 12 Uhr: Infopoint & Aktionskartenausgabe für dezentrale Aktionen gegen den 1.000-Kreuze-Marsch; Sofas & Kaffe (ganztägig), Leo:Kneipe Münster

– ab 13 Uhr: 1.000-Kreuze-Marsch in der Münsteraner Innenstadt stören

– ab 17 Uhr: KüFa, Leo:Kneipe Münster

Euer scheiß Ernst?! Am 23. Oktober 2021 findet schon wieder der jährliche 1.000-Kreuze-Marsch in Münster statt! Unter dem Motto „1.000 Kreuze für das Leben“ stolzieren christliche Fundamentalist:innen, Ultrakonservative, knallharte Abtreibungsgegner:innen, Faschist:innen und Burschenschaftler jedes Jahr durch die Münsteraner Innenstadt. Was wie ein düsteres Schauspiel aus dem Mittelalter anmutet, ist leider bitterer Ernst: Mit ihrer als „Gebets- und Trauermarsch“ getarnten Demonstration wollen sie nicht nur gegen das Selbstbestimmungsrecht schwangerer Menschen hetzen. Sie propagieren reaktionäre Vorstellungen von Geschlecht, Sexualität und Familienleben: Queere Identitäten werden abgelehnt, Homosexualität und alle Formen des Begehrens abseits der heterosexuellen Zweierbeziehung verachtet. Sex solle vor allem der Fortpflanzung dienen und nur in der Ehe stattfinden. Abtreibung setzen sie mit Euthanasie gleich. Damit sind sie eine mächtige Komponente des antifeministischen Rollbacks und des rechten Kulturkampfes.

Gegen diese alte Scheiße stellen wir uns – wieder einmal – mit aller Entschlossenheit: Feminists fight back! 1.000 Kreuze nerven, stören, blockieren! Für die befreite Gesellschaft, für ein selbstbestimmtes Leben!

Kommt am Donnerstag, den 21. Oktober 2021 um 19 Uhr in die Leo Kneipe (Hbf Münster). Dort werden wir euch bei einem gemütlichen Info-Abend die wichtigsten Eckdaten zu der Geschichte und den gruseligen Schauergestalten des 1.000-Kreuze-Marsches erzählen und wie ihr euch am Samstag dagegen einbringen könnt. Zudem erfahrt ihr alles Wichtige zum Thema „Schwangerschaftsabbruch – wie und wo in Münster“. Wir haben nicht nur kühle Getränke, sondern auch druckfrisches Material für euch: Ihr könnt euch an unseren neuen Postern, Flyern und Aufklebern gegen den 1.000-Kreuze-Marsch bedienen!

Am Freitagabend vor dem 1.000-Kreuze-Marsch heißt es: Antifeminismus in Münster entlarven! Von 20-22 Uhr findet im Hansaviertel Münster das „Cornern gegen Cullen“ statt. Dr. Paul Cullen ist einer der wichtigsten Player aus der Münsteraner Szene von sowohl Abtreibungs- als auch Impfgegner:innen. Der außerordentliche Professor der Uni Münster ist Vorsitzender des Vereins „Ärzte für das Leben“ & Mitglied im Vorstand des “Bundesverband Lebensrecht”. Letzterer organisiert jährlich den antifeministischen “Marsch für das Leben” in Berlin. Cullen ist ein Star unter den selbsternannten Lebensschützer:innen. Seine selbstbestimmungsfeindlichen Parolen sorgen u.a. dafür, dass wir immer noch gegen das Verbot von Abtreibungen und die Bestrafung von ausführenden Ärzt:innen und Betroffenen kämpfen müssen! Am Samstag werden wir daher in der Nähe seiner Praxis am Hafen cornern und damit zeigen: Cullen & Co. – verpisst euch! Wir lassen euch nicht in Ruhe! Von 20 bis 22 Uhr möchten wir die Ecke Dortmunder Str. / Hafenweg mit euch feministisch besetzen!

Am nächsten Tag geht es dann gegen den 1.000-Kreuze-Marsch auf die Straße. Ab 12 Uhr wird es in der Leo Kneipe ganztägig einen Infopoint geben. Diesen könnt ihr als Start- und Sammelpunkt nutzen, um von dort in die Innenstadt zu ziehen. Es werden Aktionskarten für den Tag ausgegeben und noch mal alle wichtigen Infos wie die EA-Nummer aufgefrischt. Außerdem könnt ihr hier unsere Infoflyer abholen, um sie in der Stadt zu verteilen. Abends wird es dann ab 17 Uhr eine KüFa in der Leo geben.

Wir rufen dazu auf, den 1.000-Kreuze-Marsch an diesem Tag zu stören, nerven, abzuschirmen und Passant:innen in der Münsteraner Innenstadt über diesen lächerlichen Aufzug aufzuklären – werdet kreativ!

Aktionskarte für den 23. Oktober:

Den ganzen Aufruf gegen den 1.000-Kreuze-Marsch aus 2020 findet ihr hier

Solidarität mit allen nach § 219a StGB angeklagten Ärzt*innen

„Ärztinnen und Ärzte, die Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland durchführen, werden angezeigt, verklagt und verurteilt, wenn sie darüber informieren. Dieser Zustand muss beendet werden. Wir wollen, dass der § 219a aus dem Strafgesetzbuch verschwindet. Informationsbereitstellung über Schwangerschaftsabbrüche muss entkriminalisiert werden.“

Via: Solidarität für Kristina Hänel
[https://solidaritaetfuerkristinahaenel.wordpress.com]

Der § 219a verhindert, dass Ärztinnen und Ärzte in Deutschland über Schwangerschaftsabbrüche informieren dürfen. Immer wieder werden Ärztinnen und Ärzte für das vermeintliche „Werben“ bzw. de facto die Weitergabe von Informationen zu Schwangerschaftsabbrüchen rechtlich belangt. Wir solidarisieren uns mit Kristina Hänel, Bettina Gaber, Nora Szász und allen anderen nach § 219a StGB angeklagten Ärzt*innen.

In diesem Zusammenhang veröffentlichen wir hier die Informationsblätter, deren Weitergabe Kristina Hänel verboten wurde (dabei handelt es sich nicht um selbst Zusammengetragenes oder eigen erstellte Dokumente bzw. Lai*innen-Informationen, sondern um Expert*innen-Informationen). Unten findet ihr die Infomationsblätter auf Englisch, Deutsch und Türkisch, die ursprünglich auf der Homepage von Kristina Hänel (Ärtzin für Allgemeinmedizin – Gießen) zur Verfügung standen.

Wir rufen alle dazu auf, diese Dokumente auf eigenen zur Verfügung stehenden Websites zu verbreiten!

PDF-Dokumente:

Informationsblätter_deutsch

Informationsblätter_englisch

Informationsblätter_tuerkisch