“Die Abschaffung des Asylrechts, die Verstärkung der Grenzen incl. Grenzschutz, […] die Errichtung rassistischer Barrieren im Landesinneren gegen „kriminelle Ausländer“ usw. hat Hochkonjunktur. Jeder Mord, jeder Angriff auf Migrant*innen und Flüchtlinge, jedes faschistoide und rassistische Gesetz ist ein Sandsack mehr zur Verstärkung der rassistischen Deiche am Rande und im Innern Deutschlands. Es ist die Voraussetzung für das Deutschwerden der Einheimischen (nach dem Motto: geboren als Mensch, entwickelt zum Deutschen, geformt zum Vollstrecker)“.
Author Archives: eklatms
Nach Hanau, nach Halle: Gegen den rassistischen Normalzustand – gegen jeden Antisemitismus!
In der letzten Woche haben wir uns dem Gedenken der Opfer von Hanau angeschlossen. Wir haben den Stimmen der Hinterbliebenen Raum gegeben und von ihrer bewundernswerten Arbeit viel gelernt.
Dass es nach Hanau zu einer vergleichsweise besseren und bewussteren Thematisierung in den Medien gekommen ist, in der die Perspektive der Opfer ins Zentrum gerückt wurde, dass eine gewisse Aufklärung der Umstände des Anschlags trotz des Versagens der Behörden möglich wurde, dass in vielen Städten das Gedenken dem ritualisierten und entpolitisierten Charakter entkommen konnte, hat vor allem mit der Arbeit der Hinterbliebenen und Überlebenden zu tun – mit ihrem Mut und ihrer Kraft, eine andere Erzählung hervorzubringen. Aus dieser Arbeit kann auch ein wichtiger Input für eine Veränderung linker Organisation und Praxis wachsen.
Für all das mussten Hinterbliebene und Überlebende gegen den Strom kämpfen – denn alles vor und nach dem Anschlag setzte den rassistischen Normalzustand dieser Gesellschaft fort, aus dem der Anschlag herausgewachsen ist.