Author Archives: eklatms

Statement zum Gedenktag der Opfer der Shoah (2021)

Am 27.1.1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau von Soldaten der Roten Armee befreit.

Die Shoah kann nicht begriffen, nicht rationalisiert werden. Heute ist daher ein Tag des Schweigens und des Gedenkens. 

I. Auschwitz darf aber nicht als Betriebsunfall betrachtet werden. Auschwitz kam nicht aus dem Nichts und kann auch nicht einfach als die eklatanteste Zuspitzung der eigenen Gewalt dieser Verhältnisse verstanden werden. Auf der einen Seite steht Antisemitismus schon in Kontinuität zur Irrationalität kapitaler Vergesellschaftung, die in sich immer schon antisemitische Keime säht. Auf der anderen Seite stellte der Nationalsozialismus eine „negative Aufhebung“ bürgerlicher Gesellschaft auf ihrer eigenen Grundlage dar: Der Übergang in den offenen Wahn der im eliminatorischen Antisemitismus zusammengeschweißten „Volksgemeinschaft“, die die Synthese im Wert und Staat ersetze und die Krise abwenden soll.  Continue reading

Redebeitrag: Über die Organisierte Traurigkeit dieser Welt. Gegen Lager, Abschiebung und Abschottung

Der Beitrag wurde im Dezember 2020 vor der
ZUE (Zentrale Unterbringunseinrichtung) in Münster gehalten

Die organisierte Traurigkeit dieser Welt hat in den letzten Jahren vielfach die Hoffnung auf ein besseres Leben zerstört. Eine Welt, von der wir behaupten sie sei verrückt, ohne eine bessere zu kennen. In den Letzen Wochen hat die mörderische Politik der Entrechtung und Ausgrenzung in Deutschland und Europa wieder neue traurige Höhepunkte erreicht.

Continue reading